

„Wer, wenn nicht wir?“: Eine Filmvorführung mit Podiumsgespräch
Der Dokumentarfilm von Juliane Tutein bietet einen einzigartigen Einblick in den Kampf für Demokratie in Belarus und in das Leben dreier Frauen nach den großen Protesten von 2020. Diese Proteste waren die größten in der Geschichte von Belarus, wurden jedoch vom Lukaschenko-Regime brutal unterdrückt. Über ein ganzes Jahr hinweg begleitet der Film diese außergewöhnlichen Frauen aus verschiedenen Generationen, die unermüdlich für ein demokratisches Belarus kämpfen.
Der Dokumentarfilm endet vor dem Hintergrund des zerstörerischen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und macht eindrucksvoll deutlich, wie eng das Schicksal von Belarus und der Ukraine miteinander verbunden ist. Es wird klar: Für viele BelarusInnen steht fest, dass es ohne ein freies und unabhängiges Nachbarland Ukraine auch keine demokratische Zukunft für Belarus geben kann.
Der Film porträtiert unter anderem die furchtlose 74-jährige Aktivistin Nina Baginskaja, die bereits in der Sowjetzeit lebte und sich seit den 1980er-Jahren unermüdlich für ein demokratisches Belarus einsetzt. Außerdem begleitet die Kamera die Gründerin des Filmfestivals „Watch Docs Belarus“, Tanya Hatsura-Yavorskaya, die aufgrund ihres mutigen und konsequenten Menschenrechtsengagements mit einer Gefängnisstrafe rechnen muss. Währenddessen sitzen zahllose Unschuldige, die für ein freies Belarus demonstriert haben, in Haft.
Die 22-jährige Menschenrechtsaktivistin Darya Rubleskaya musste ins Exil fliehen, um einer drohenden Inhaftierung zu entgehen. Von Vilnius aus setzt sie sich nun dafür ein, dass die Schicksale der politischen Gefangenen nicht in Vergessenheit geraten.
Regie führte Juliane Tutein, eine mehrfach ausgezeichnete Filmemacherin, die bereits in früheren Arbeiten die Situation in Belarus beleuchtet hat. Der Film ist ein eindrucksvolles Zeugnis darüber, wie Menschen – oft abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit – täglich für Demokratie kämpfen.